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Acht luftgekühlte Porsche unterwegs zwischen Design und Natur

Bei herrlichem Sonnenschein und dennoch angenehmen Temperaturen, trafen wir uns mit acht Porsche und insgesamt 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am zweiten Juliwochenende auf dem für alle gut gelegenen Parkplatz Mönchsberg an der A5, nahe des Walldorfer Kreuzes. Im Ferienverkehr ging es in gemütlichem Tempo nach Weil am Rhein auf den Design-Campus der Firma VITRA. Nach einem Mittagssnack wurden wir auf einer zweistündigen sehr interessanten Führung mit dem Vitra Firmenkonzept bekannt gemacht.

Nach einem Brand 1981 wurden die Industriebauten und das Firmengelände des schweizerischen Möbel- und Ladenbauunternehmens unter dem Einfluss vieler berühmter Architekten über Jahre neugestaltet. Nicolas Grimshaw baute die ersten neuen Fabrikationshallen mit ihrer auffälligen Lamellenblechfassade. Die Produktionshalle des Büros SANAA aus Tokio aus dem Jahr 2012 zeichnet sich durch seine vorgehängte Verkleidung aus weißem Acryl aus, die das kreisförmige Gebäude wie ein Vorhang einhüllt. Der Architekten Frank Gehry legte 1989 mit seinen Bauten den Grundstein für sein Schaffen in Europa.  Die einfachen geometrischen Grundformen mit weißen Wänden und Zinkdächern haben eine ganz eigene Dynamik. Der Japaner Tadao Ando realisierte 1993 im ehemaligen Kirschengarten moderne Konferenzräume aus Sichtbeton, Holz und bodentiefen Fenstern, die an Ausstrahlung ihres gleichen suchen. Auch das spannungsreiche Feuerwehrhaus der Iranerin Zaha Hadid, leider hinter einem Baugerüst verborgen, beeindruckte uns alle.                                             

Im Laufe der Jahre kamen zahlreiche interessante Objekte auf dem Firmengelände hinzu. So zum Beispiel ein kleiner aber funktionaler Bau der Brüder Prouvé, aus Alu-Elementen und von Bullaugen durchbrochenen Blechen. Als Porschefahrer viel unterwegs, erkannten einige darin sofort eine Tankstelle, die in den 50er Jahren für MobilOil entworfen wurde. Viele weitere Gebäude konnten wir auf dem weitläufigen Campus noch entdecken. Herausragend sind die beiden Gebäude von Herzog & de Meuron. Zum einen das sich nach allen Seiten öffnende Vitra Haus und zum anderen das fensterlose Vitra Schaudepot aus rotem gebrochenem Klinkerstein, welches tausende Möbel, Designobjekte und Lampen bewahrt.                                                             Natürlich durfte ein Bummel durch die beiden Ausstellungsgebäude nicht fehlen und wir erstanden das ein oder andere (kleine) Designerstück. Auch das Probesitzen auf dem berühmten Eames Lounge Chair, dem bunten TipTon- Stuhl und zahlreichen anderen Sitzgelegenheiten machte uns viel Spaß.                                                                                                                              

Nach so viel interessanter Designgeschichte fanden wir uns im nahe gelegenen Hotel Adler ein und ließen den Abend bei einem hervorragenden Essen und mit netten Gesprächen ausklingen.

„Abfahrt: Neun Uhr elf“, hieß es am Sonntagmorgen nach einem ausgiebigen Frühstück. Zunächst begaben wir uns noch einmal für ein Gruppenfoto zurück auf den VitraCampus vor das weithin sichtbare VitraHaus das an gestapelte Wohnhäuser erinnert.                                                                                                                                                                                                                        Nach einem Tankstopp für die „Durstigsten“ unter uns, ging es dann hinter Mühlhausen ab von der Autobahn, hinauf in die Vogesen. Die Vogesenkammstraße verläuft auf einer Höhe von durchschnittlich 1200 Metern und bietet neben kurvenreichen Auf- und Abfahrten durch schattige Wälder, immer wieder wunderschöne Ausblicke in weite Täler. Ein Radrennen auf den Grand Ballon, die mit 1325 Metern höchste Erhebung der Region, erforderte stellenweise erhöhte Vorsicht bei uns Porschefahrer*Innen, doch es minderte den Fahrspaß keineswegs. Zahlreiche Berghöfe bieten auf der rund 80 km langen Strecke viele Einkehrmöglichkeiten. In der Auberge Gazon du Faing war für uns alle reserviert und auf der Terrasse konnten wir Münsterkäsekuchen, leckeren Eintopf und süßen Heidelbeerkuchen genießen. Ein Boxenstopp am Lac Blanc musste leider wegen des übervollen Parkplatzes entfallen. So begnügten wir uns im vorbei fahren mit einem kurzen Blick auf den eiszeitlichen See.                                                                                                                                                                                    Weder ein verloren geglaubter Autoschlüssel, noch ein nicht schließendes Schiebedach brachten die zwei allein fahrenden Frauen oder gar unsere Fahrgemeinschaft aus der Ruhe. Gemeinsam auf der Suche, tauchte der Schlüssel im Eames Chair Showroom wieder auf und eine neue Sicherung für das Dach lies sich auch auftreiben.

So führte uns die schöne Route des Crêtes dann ganz entspannt am späten Sonntagnachmittag wieder zurück in die Rheinebene über Colmar und Straßburg nach Soufflenheim, ins Restaurant Au Boeuf. Hier klangen die abwechslungsreichen Stunden noch nach. Wir bedanken uns alle ganz herzlich bei Siegfried Wittmann und Rudi Frodl für die tolle Organisation dieser schönen Ausfahrt und freuen uns schon auf ein Wiedersehen zum Stammtisch oder zu einer neuen Fahrt.